Jesaja
52,7-10; Predigt:
Die
frohe Botschaft: Wie lieblich sind auf den Bergen die
Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes
predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist
König! Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen
miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach
Zion zurückkehrt. Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr
Trümmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getröstet und
Jerusalem erlöst. Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor
den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil
unsres Gottes.
Zwei Gegensätze
treffen hier aufeinander: Diese wundervolle Botschaft Gottes an
sein Volk. Und das Volk Israel in einer niederschmetternden
Situation. Der große Teil von ihnen wurde vor langer Zeit in die
Verbannung Babylons weggeführt. Und der daheim gebliebene Rest
wohnte in einem verwüsteten Land. Ihre Hauptstadt Jerusalem
liegt nun schon seit etlichen Jahrzehnten in Trümmern. Dass wir
im Westen Europas schon seit über 50 Jahren keinen Krieg mehr
hatten, ist eine Seltenheit, die uns hoffentlich noch sehr lange
erhalten bleibt. Normalerweise geht es in dieser Welt anders zu.
Und der kleine Krieg, Streit und Betrug in Familien, unter
Nachbarn und in der Wirtschaft ist uns nicht fremd. Da hinein
trifft diese wundervolle Botschaft Gottes von Advent und
Weihnachten: Gott kommt als König in unsere Welt. Dies ist eine
Freudenbotschaft für die verängsteten Menschen; ein
Friedensangebot für die von Streit und Krieg Betroffenen; ein
Heilsweg und Heilungsangebot für die Leidenden und Kranken; ein
Lichtstrahl mit Hoffnung für die im Dunkel Wohnenden; ein Trost
für die Trostlosen und eine Erlösung für alle unsere Probleme
und Nöte.
Wenn das wahr
ist, - und Gott ist der Bürge dafür, dass das wahr ist; - dann
gibt es keine andere Wahl und Lösung, als uns aufzumachen, um
dies zu erleben und zu erfahren. Das ist nicht eine
Gefühlsduselei oder Einbildung, sondern es ist die Wahrheit,
dass Gott unser König ist und wir unter seiner Herrschaft wieder
froh, glücklich und heil werden. Und weil dies von ganz anderer
Art und Weise ist, als wir es gewöhnt sind, so gilt es, dafür
ganz wach und offen zu sein. Lassen wir es uns nicht zweimal
sagen, dass Gott mit Macht und Willen kommt. Versteifen wir uns
nicht auf unsere angeborenen Streitigkeiten und Miseren. Gott
will etwas Neues aufbauen und uns dabei haben. Dazu lädt er uns
ganz herzlich ein. Dazu sind seine Freudenboten unterwegs mit der
Botschaft des Evangeliums, mit dem Angebot des wahren, ewigen
Lebens. Wer sich dafür öffnet, dem gehen Augen, Ohren und Herz
über und erfährt die ganz neue Lebensweise Gottes. Dazu
benötigen wir unser langes Leben, dass wir jedes Jahr Advent und
Weihnachten feiern, damit wir da durchsteigen und das für uns
Wesentliche erfahren und ausleben können.
Der Weltadvent
Gottes: Gott kommt als König in unsere Welt. Dieser Text gibt
nach seinen Versen eine klare Gliederung: 1) Gottes Botschaft
beinhaltet sagenhafte, überwältigende Inhalte. 2) Dadurch
erfahren wir eine Lebensqualität, durch die uns Freude und
Schaffenskraft geschenkt wird. 3) Gottes Segen und Vollmacht
führt uns durchs Leben.
1) Gottes
Botschaft beinhaltet sagenhafte, überwältigende Inhalte. Vers
7: Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der
Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil
verkündigen, die da sagen zu Zion: dein Gott ist König! Was
Gott unter uns tun will, das hat nur mit Frieden, Gutem und Heil
zu tun. Wer in seiner Verkündigung anderes bezeugt, der ist
nicht der Bote unseres Gottes. Gerade das Neue Testament
unterstreicht noch viel mehr diese Tatsache. Und so traurig
manche Begebenheiten zu Weihnachten sind, so bricht doch bei
denen, die das echte Weihnachten erleben, die Freude durch. Sie
können wieder mit einem strahlenden Angesicht in den Alltag
zurück kehren und tragen die Freudenbotschaft zu den Menschen.
Gottes Handeln
und Wirken veraltet nie. Dies ist immer aktuell, hilfreich und
lebensfördernd. Er will immer das Beste aus uns und aus jeder
Situation herausholen. Er schenkt uns seinen vollen Beistand.
Seine Botschaften erfreuen unser Herz. Er unternimmt alles, damit
sich unser Leben zum Besten entwickeln kann.
Wer auf diesen
Gott wartet und mit diesem Gott rechnet, der wird nie enttäuscht
und erlebt in ganz positiver Weise seine blauen Wunder. D.h. aber
nicht, dass wir auf Erden schon das Paradies hätten oder wir gar
in einer Art Schlaraffenland leben würden. Gleich nach unserem
Predigttext wird uns der Leidensknecht vorgestellt. Und für
Jesus begann schon bei seiner Geburt eine leidvolle Geschichte,
die ihm alles abverlangte. Und doch macht gerade er so viele
Menschen glücklich, heil und gesund. Für jeden Menschen hat er
seine ganz spezielle Botschaft, die ihm zum Leben, Schaffen und
zur Verantwortung verhilft. Keiner geht leer aus, der sich ihm
öffnet und anvertraut. Seine Botschaft erfüllt uns in der
Tiefe. Die von ihm geschenkte Freude hält das größte Leid aus.
Sein Friede ist auch im größten Tumult vorhanden. Das von ihm
vermittelte Gute lässt uns das Böse überwinden. Sein Heil
wendet alles Unheil. Auch wenn damit viel Arbeit und Mühe
verbunden ist, sind wir doch lebensnahe, lebensfreudige und
lebensfähige Menschen.
Es ist hier von
den Freudenboten die Rede, die diese Freudenbotschaft tragen.
D.h. solches Erleben hat etwas mit dem Worte Gottes zu tun. Und
das sind keine toten, sondern ganz lebendige Worte, Aussagen und
Verheißungen. Es sind damit geistliche Lebensgesetze verbunden,
die wir nur als Schüler, Jünger und Nachfolger erfahren und
erleben können. Anders können wir als Christen nicht das Leben
bewältigen und meistern. Nur so kommen diese Inhalte zur Geltung
und zum Tragen. Unsere Beschäftigung mit dem Worte Gottes und
den Boten Gottes schenkt uns die tiefe Befähigung zum Leben. Was
uns normalerweise verborgen ist, erfahren wir. Es öffnen sich
uns die wahren Zusammenhänge des Lebens und was für uns heute
wichtig ist. Dazu umgibt uns Gottes Klarheit und Licht. Die
Aussage: Dein Gott ist König! ist die Weisheit aller
Weisheiten. Jeder Christ erfährt das für sich persönlich. Er
bekommt durch Jesus Christus eine ganz persönliche Beziehung zu
Gott. Und jeder wird dann selbst zu solch einem Freudenboten in
seiner Umgebung. Gottes Botschaft beinhaltet sagenhafte,
überwältigende Inhalte.
2) Dadurch
erfahren wir eine Lebensqualität, durch die uns Freude und
Schaffenskraft geschenkt wird (Verse 8+9). Wer die Nähe Gottes
erlebt, für den gibt es keine Resignation, Langeweile oder
Leerlauf. Sondern der wird befähigt zum Schaffen und zum Wirken,
zum sinnvollen Einsatz seines Lebens, seiner Kräfte und
Begabungen. Denn Gott kommt nicht mir leeren Händen. Sondern er
bringt uns etwas Großes, Herrliches, Erhabenes und Erfreuliches
mit. Und da wird es auf einmal in unserem Leben hell und
freundlich. Es geht uns ein Licht auf und wir wissen, in welcher
Richtung wir wirken dürfen. Durch Gott sind wir nicht mehr
ratlos und wirken wir nicht mehr sinnlos. Voll Elan und Kraft
geht es in der richtigen Richtung weiter. Wir wissen, was wir zu
tun und zu lassen haben.
Damit wir nicht
überheblich werden, dürfen wir an solch einer Stelle ruhig
einmal bedenken, was es Gott alles kostet, damit wir diese seine
Botschaft auskosten können. Gerade am Leben Jesu sehen wir das
sehr eindrücklich. Das Volk Israel zur Zeit unseres
Predigttextes hat Jahrzehnte gebraucht, um Ihre Stadt und ihr
Volk wieder aufzubauen. Es war eine leidvolle Geschichte mit viel
Mühe und Arbeit. Und wenn Gott uns etwas schaffen lässt, dann
ist das auch nicht anders.
Die biblische
Botschaft sagt uns eindeutig, dass es auf dieser Erde statt
besser, immer schlimmer wird. Das Leid und Geschrei, die Kriege,
Verfolgungen und Vertreibungen hören nicht auf. Und am Schluss
steht das unselige Ende dieser Erde. Aber ebenso klar ist die
Botschaft der Bibel, dass Gott in der Zwischenzeit etwas Neues
aufbaut. Und für dieses Neue interessieren wir uns und setzen
wir uns ein, ohne dass wir all die anderen Aufgaben
vernachlässigen.
Wenn wir uns den
geistlichen Lebensgesetzen widmen, dann können wir auch bestens
allen anderen Lebensbezügen gerecht werden. Denn dadurch haben
und behalten wir den rechten Durchblick und Überblick. Das ist
unsere geheime Stärke und Lebensfreude.
Israel durfte
damals wieder aufbauen, was in Trümmer lag. Wie lebensnah ist
diese Tatsache für alle Zeiten unserer Welt, die vergänglich
ist. Auch wenn wir das Gute und Glück nicht gepachtet haben, so
gibt uns die Botschaft Gottes die Kraft zum sinnvollen Einsatz
unseres Lebens. Wir sind nicht nur für das geistliche Leben
hellwach, sondern auch für die täglichen Aufgaben und
Anforderungen. So erfahren wir durch die Botschaft Gottes eine
Lebensqualität, durch die uns Freude und Schaffenskraft
geschenkt wird.
3) Gottes Segen
und Vollmacht führt uns durchs Leben. Vers 10: Gott offenbart
seinen heiligen Arm. Das gilt vor allem für seine Gemeinde.
Am Ende der Zeiten gilt das für alle Menschen. Ganz vereinfacht
könnte man sagen: Wer Gott vertraut, für den kann letztlich
nichts schief laufen. Denn an Gottes Segen ist Alles gelegen. Es
geht dann zielstrebig weiter und voran. Sogar die Gemeinheiten
der Menschen können diesen Segen nicht aufhalten.
Es heißt hier
auch noch: Aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes! Sagen
wir dazu einmal: Wenn am Ende Gott Bilanz zieht, dann zählt nur
noch seine Heilsgeschichte und nicht mehr die missliche
Weltgeschichte. Dann wird für Alle ganz deutlich einsichtbar
sein, was Gott durch die Seinen geschaffen hat. Nur das wird sich
durchsetzen und ewigen Bestand haben. Alles andere wird vergehen
und in ein Nichts zerrinnen. Dieser Vers 10 ist nur
vom Endsieg her zu verstehen und zu kapieren.
Also: Gottes neue
Wirklichkeit, Gottes Neue Kreatur hat Bestand und ewige
Gültigkeit. Dazu schüttet er seinen Segen und seine Vollmacht
auf die Seinen auf dieser Erde. Und jedem Christen wird das
soweit offenbart, so weit dies für ihn wesentlich und wichtig
ist. Durch unsere geistliche Lebensweise wird uns immer zur
rechten Zeit der nächste Schritt gezeigt. Unser Gehorsamsweg ist
weniger ein Schritt ins Unbekannte, sondern ein Schritt in die
richtige Richtung, in der wir aber immer wieder Neues entdecken
und erleben. Es sind Schritte voller positiver Erlebnisse. Da
erleben wir die Schätze und den Reichtum Gottes, die wir uns
stückweit erobern dürfen.
Was da Gott alles
tut und vorhat, das müssen wir im Überblick nicht wissen.
Diesen Überblick hat allein Gott und darauf vertrauen wir auch.
Aber Gott zeigt uns den Teil, den wir zum Bau seines Reiches
beitragen dürfen.
Wie viele
Menschen werden am Schluss ihres Lebens den Bankrott oder Konkurs
ihres Lebens eingestehen müssen. Solches vernichtende Urteil
bleibt uns Christen erspart. Denn wir erfahren zu unseren
Lebzeiten Korrektur, Erneuerung und die wahren Ziele unseres
Lebens. Jeder bekommt seinen ganz speziellen Auftrag, dem er sich
ganz widmen darf. Wenn wir uns daran halten, dann kann nichts
mehr schief laufen und es darf nichts mehr an uns heran, was uns
schaden könnte.
Gott geht seinen
Weg mit den Seinen. Er führt sie zur Vollendung ihres Lebens und
darüber auch den Weg zur Vollendung seines Reiches. Diese Wege
Gottes sind heilig, voller Lebenskraft und Segen. Es gibt
Augenblicke und Situationen, in denen diese Botschaft Gottes
gewaltig aufleuchtet. Vielleicht ist dieses Weihnachtsfest wieder
solch eine Situation seines Lichtes. Wer dies fassen kann, der
fasse es. Dadurch werden wir mit Gottes Segen und Vollmacht
durchs Leben geführt.
Auch bei uns
treffen oft zwei Gegensätze aufeinander: Diese wundervolle
Botschaft Gottes und manche niederschmetternde Situation. Wo Gott
als König in unsere Welt kommen kann, da wird es in echter Weise
Weihnachten. Da wird Christus in uns geboren. Das ist eine
Freudenbotschaft, ein Friedensangebot, ein Heilsweg mit
Heilungen, ein Lichtstrahl mit Hoffnung, ein Trost und eine
Erlösung. Dann offenbart uns Gott seinen heiligen Arm und am
Ende der Welt wird das Entstandene aufleuchten und ewigen Bestand
haben.