1.  KORINTHER 3,9-15;    PREDIGT:

 

„ Wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird's klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. “

 

„Gemeindeaufbau in der Bewährung“  Auch eine christliche Gemeinde und Gemeinschaft erlebt das Auf und Ab des Lebens, die Höhen und die Tiefen. So erging es Paulus und den Korinthern. So ergeht es uns. Gott bereitet uns darauf vor, sodass wir uns in allen Situationen recht verhalten können.  Er gibt uns das nötige Rüstzeug. Er zeigt uns seine Chancen. Er führt uns seine Wege.

In den Höhen des Lebens lässt es sich gut leben. Wenn wir da nach den Vorgaben Gottes leben, sodass kein Wildwuchs entstehen kann. Dann kommen wir auch mit den Tiefen des Lebens zurecht, so wenig sie uns auch gefallen. Man sagt so allgemein: „Not lehrt beten und fluchen!“ So kommt es sehr darauf an, wie wir die guten Zeiten des Lebens durchgehen; ob wir da das Beten gelernt haben; also unsere rechte Absprache mit Gott; unser Leben mit Jesus Christus. Wenn dann die Stürme, die schlechten Zeiten kommen, - und sie kommen gewiss -, dann flüchten wir uns umso mehr ins Gebet, in die Absprache mit Gott. Dadurch haben wir dennoch festen Grund unter den Füßen. Dann spüren wir, dass Gott nicht „mehr“ von uns verlangt, als was wir aushalten und verkraften können. Dann ist uns seine Nähe sehr gewiss. Damit ergreifen wir seine Hände, die uns durch alles hindurch führen. Und wenn es einmal sein muss, dann trägt er uns auch einmal durch eine Situation hindurch.

Sie kennen alle den Spruch: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr! So gereicht es uns immer zum Vorteil, wenn wir uns in den guten Zeiten von Gott prägen, formen und zubereiten lassen. Gerade mit den Geboten und den vielen Anweisungen und Vorgaben Jesu finden wir die rechte Zubereitung für unser ganz persönliches Leben. Wenn wir darauf achten und danach leben, bekommen und haben wir das nötige Rüstzeug für unser tägliches Leben.

Auch als Christ, ja gerade als Christ gilt es, das Leben auszukaufen, das Beste daraus zu machen. Gott zeigt und schenkt uns ganz bestimmte, positive und vorteilhafte Werte, die uns zum Leben befähigen. Wer meint, dass Gott uns beschneiden, uns etwas vermiesen will, der ist noch falsch gewickelt. Denn das Gegenteil ist der Fall. Jesus begann seine erste Predigt, die er hielt, mit den Seligpreisungen. Er preist uns selig, wenn wir auf ihn und seine Botschaft hören. So können wir auch mit gutem Recht sagen: Als Christen sind wir zu beneiden für das, das wir haben und ausleben.

Nach unserem Text haben wir Christen drei Vorteile: 1) Wenn wir unser Lebensgebäude auf dem Grund Jesu aufbauen, entsteht ein Bauwerk, das Qualität hat. 2) Damit halten wir alle Prüfungen und Läuterungen aus. 3) Allezeit dürfen wir die Mitarbeiter Gottes sein.

 

1) Wenn wir unser Lebensgebäude auf dem Grund Jesu aufbauen, entsteht ein Bauwerk, das Qualität hat. Im Bauwesen heißt es sehr oft: Pfusch am Bau! Das erlebt jeder, der sich ein Haus erstellen ließ! Bei einem Christen und bei einer Gemeinde müsste das nun nicht sein. Aber auch da geschieht es vielerorts. Deshalb ist der Grund Jesu so wichtig. Bei ihm sind Erlösungskräfte vorhanden, die allen Pfusch beseitigt.

Wie kämpfte Paulus um seine Gemeinden, die durch ihn entstanden sind. Gerade mit den Korinthern hatte er diesbezüglich sehr viel zu tun. Damit hatte er bestimmt auch sehr vieles erreicht. Es war nicht umsonst.

Wenn heute Nachmittag der Film unseres Lebens ablaufen würde, in dem alles enthalten wäre, was wir getan hatten. Ich denke, jeder von uns würde sich an manchen Stellen die Augen zuhalten: Wenn ich nur das nicht getan hätte. Wie glücklich sind wir Christen dran, dass durch das Erlösungswerk Jesu alle schlechten Stellen aus dem Film ausgeschnitten, nicht mehr vorhanden sind. Was aber noch viel wesentlicher ist: Das Erlösungswerk Jesu ermöglicht es, dass wir viel Gutes tun durften, das wir ohne ihn nie getan hätten. Gerade das zeigt dann unser Lebensfilm auf. Da bewahrheiten sich die Zusagen Jesu: Selig bist du. …. Zu beneiden bist du. …. In deinem Leben sind viele Qualitäten vorhanden. Weil du dein Leben den göttlichen Dimensionen geweiht hast, bekamst du alles gratis anvertraut.

In der Bibel und Kirchengeschichte sind immer nur etliche Wenige genannt, die vor Gott gehorsam lebten. Es gab aber noch viele andere, die aber nur vor Gott einen Namen hatten. Bei Elia, der meinte alleine übrig geblieben zu sein, waren es noch 7000. Dasselbe gilt auch heute. Wenige sind bekannt, aber sehr viele gibt es noch. Wo echte Hilfe benötigt wird, da sind die Christen bereit, diese zu erbringen. Und das gilt für die äußeren und inneren Werte unseres Lebens, wenn wir uns auf dem Grund Jesu aufbauen lassen.

 

2) Damit halten wir die Prüfungen und Läuterungen aus. Paulus vergleicht sie hier mit einem Feuer, das am Tage des Gerichts ausbrechen wird. Und er nennt dabei: Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu und Stroh. Gut: Holz, Heu und Stroh werden sofort verbrennen. Edelsteine: da weiß ich zu wenig, was Feuer bezweckt. Aber sie entstehen durch hohe Drücke über einen langen Zeitraum. Vielleicht wird das durch Wärme unterstützt. Bei Gold und Silber wissen wir, dass diese durch Feuer geläutert und gereinigt werden und danach umso wertvoller sind.

Bei den Bauvorschriften eines Hauses wird darauf ein großes Gewicht gelegt, ob es einer schlimmen Katastrophe, z.B. Brand, widerstehen kann. Und der Bauherr selber sieht darauf, dass alles am und im Haus funktioniert und wohnlich ist. Diese drei wesentlichen Teile: Festigkeit, Funktionalität und Wohnlichkeit gelten auch für unser persönliches Leben. So lernen wir etwas, damit uns das Leben gelingt und wir für eine Lebensexistent garantieren können. Während unserer Kindheit erledigten das die Eltern für uns. Und das gilt nun für uns, nachdem wir erwachsen sind.

Der Wert eines Menschen erzeigt sich gerade dann, wenn kritische Zeiten kommen. Manche rasten dann aus. Andere verkriechen sich in ihrem Schneckenhaus. Wohl uns, wenn wir auch dann innerlich fest, gegründet und stabil sind. Gerade das will uns Christus vermitteln. Deswegen hören wir Gottes Wort und praktizieren wir die Bibellese. Deswegen beten wir und stehen im Gespräch mit unserem Gott. Deswegen feiern wir das Abendmahl und lassen wir Jesus in unser Leben herein, dass er darin sein Büro aufschlägt.

Wer meint, dass die Prüfungen und Läuterungen nie kommen; wer meint, dass bei ihm dieses Feuer nie ausbrechen wird, der lebt zu leichtfertig und täuscht sich. Aber wir brauchen davor auch nie eine Angst zu haben, wenn wir darauf in rechter Weise vorbereitet sind. Das garantiert uns Gott, wenn wir unser Lebensgebäude auf dem Grund Jesu aufbauen. Es wird den größten Belastungen und Gefährdungen standhalten. Weil dann Jesus in uns lebt und wirkt, schenkt er uns immer zur rechten Zeit die rechte Einsicht, Erleuchtung, Entscheidung und Ziel- Ausrichtung. Deswegen pflegen wir diese ganz lebendige Beziehung zu ihm. Er gibt uns seine Hilfen nie im Voraus, denn dann wären wir eingebildet, hochmütig und selbstsicher. Aber er gibt es uns dann, wenn es nötig ist. So vertrauen wir ihm, dass wir auch die Prüfungen und Läuterungen in rechter Weise durchgehen können.

 

3) Allezeit dürfen wir die Mitarbeiter Gottes sein. So bringen wir unseren Einsatz für Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. So ist es in unserem Text am Anfang genannt. Und Paulus bezeichnet sich als einen weisen Baumeister durch die Gnade Gottes. Wer schon einmal mit einem Hausbau beschäftigt war, der weiß, dass damit sehr viele Leute beschäftigt sind und es vieles zu bedenken gilt.

Dasselbe gilt für den Gemeindeaufbau. Da sind alle nötig, die bereit sind mitzumachen. Jeder steht auf seinem Gebiet ganz im Einsatz. Nicht umsonst heißt es, dass dabei jeder ein Mitarbeiter Gottes ist. Jeder ist dabei durchscheinend für Gott, ein lebendiges Werkzeug Gottes. Und Gott verteilt keine ABM- Maßnahme, dass eben jeder etwas zu tun hat. Sondern Gott baut damit weiter seine Neuschöpfung auf, an der er alle Christen beteiligt. Die Gemeinde ist demnach kein Fanclub, bei dem es um die eigene Erbauung geht. Sondern sie ist mehr ein Nottrupp, der sehr gefordert ist und im ganzen Einsatz steht.

Auch geht es nie um eine eigene Profilierung des Christen. Denn dann würde es sehr schnell Kontrahenten geben, ein Gegeneinader- Sein mit Neid, Streit, Unmut, Hoffärtigkeit, Hochmut, Unter-drückung, Hickhack und ein Pochen aufs Amt. In einer Gemeinde darf das alles wohl geordnet sein, je nach der ausgeteilten Gnade Gottes. Da teilt nicht der Mensch alles ein, sondern Gott teilt uns das Rechte zu. Der Leiter einer Gemeinde lebt dann recht, wenn er diese Zuteilung Gottes erkennt und in rechter Weise fördert. Immer geht es darum, dass Gott zum Zuge kommt, dass sein Werk weiter geht.

Jeder Christ kennt die ganz persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Aber mit seinem Dienst steht er ganz in der Gemeinde, in der es gilt, dass alle am gleichen Strang ziehen. Da geht es dann ums Dienen; für den anderen da zu sein; die gemeinsamen Ziele zu verfolgen; das Beste für den Nächsten zu wollen; niemals den anderen abschieben oder übertrumpfen zu wollen; gerade denen beizustehen, die in Not geraten und auf fremde Hilfe angewiesen sind; für Alle eine gemeinsame Basis zu schaffen.

Man kann sagen: Gott gibt uns als seine Mitarbeiter den rechten Freiraum zum Dienst und Einsatz. Das ist letztlich der Wert unseres Christseins. Christus steuert und lenkt uns dabei. Er gibt uns dazu die Weisheit und die Kraft. Wenn wir das zulassen, dann teilt er uns den Raum zu und die Zeit ein. Dann schickt „er“ uns die Zufälle und Schicksale.

Von Gott her gesehen ist und wird alles wohlweislich geordnet, gefügt, geleitet und geführt. Aber deswegen sind wir nicht passiv, sondern sehr aktiv, indem wir im Vertrauen zu ihm die Chancen ergreifen und ausnützen, die er uns gibt. Und je mehr wir gefordert sind, umso mehr vertraut er uns an und teilt er uns zu. Lukas 6,38: Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben. Denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.

Lassen wir uns das einmal auf der Zunge zergehen: Wir sind Gottes Mitarbeiter! Der höchste, größte und beste Arbeitgeber stellt uns als seine Mitarbeiter ein. Das adelt gewaltig unser ganzes Leben. Da geben wir uns nicht mehr mit einem kleinkarierten Leben ab, weil wir um den großen Wert unseres Lebens wissen!

 

„Gemeindeaufbau in der Bewährung!“ So eine Gemeinde und auch jeder einzelne Christ bewährt sich im täglichen Leben. Da kann kommen, was will, immer sind wir gerüstet und zum Dienst und Einsatz befähigt. Diese Bewährung brauchen wir nötigst und bekommen sie auch von Gott gratis geschenkt. So dürfen wir als Christen das Leben auskaufen, aus allem das Beste machen. Nie leben wir umsonst, sondern immer zur Ehre Gottes. So sind wir als Christen für das, was wir haben und leben, zu beneiden.