HEBRÄER 12,1-3;  PREDIGT:

 

Der Glaubensweg der Christen

„ Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst. “

 

"Auf in den Kampf, in den Glaubenskampf!" Es ist niemals ein Kampf mit Streit und Krieg gemeint; sondern so etwas wie ein Sportkampf, damit wir den Siegespreis bekommen. Und auch da geht es nicht zu wie beim Spitzensport, bei dem oft die Kräfte überfordert werden und nur ein paar Einzelne den Siegespreis bekommen. Sondern es geht um den alltäglichen Kampf des einfältigen Glaubens.

Man könnte es als eine Olympiade der vielen Arten in Glaubens- Angelegenheiten bezeichnen: das rechte Zusammenleben in der Ehe, Familie und Gemeinde, bei der Kinder- und Jugenderziehung in der Familie, im Kindergarten und in der Schule, beim Studium und der Berufsausbildung! Da gilt es denen zu helfen, die auf Hilfe angewiesen sind: den Hungernden, Einsamen, Kranken, Gefangenen, Arbeitslosen, Heimatlosen usw. Da gibt es sehr viele Betätigungsfelder. Gerade mit dem Glauben finden wir den rechten Weg zur Bewältigung, zur Lösung, zum guten Ende.

Da sind die Christen keine Mucksmäuser, keine lahmen Enten und keine Stubenhocken. Sie stehen voll im Leben und stellen sich in voller Verantwortung und Hingabe den Anforderungen. Sie sind die besten Bürger einer Gemeinde, des Staates. Sie sind die Vorbilder, an denen sich viele ausrichten können.

Gerade die christliche Botschaft befähigt uns zum Leben, zum rechten Zusammenleben. Wir haben die größtmögliche Hoffnung für das irdische und das himmlische Leben. Da gibt es keinen Bereich, der ausgeklammert wäre.

Für den normalen Lebenskampf werden uns die verschiedensten Arten der Bewältigung angeboten. Wohl dem, der die Art annimmt, die uns das Evangelium Gottes bietet. Denn damit kommen wir durchs ganze Leben und wir werden gleichzeitig für unsere selige Ewigkeit zubereitet. So ist unser Glaubenskampf sehr siegreich, nie brutal und hat sehr viel mit der Barmherzigkeit Gottes zu tun. Da bleibt keiner außen vor, weil Gottes Angebot für alle offen ist, die es annehmen, keine Ausreden haben und sich nicht entschuldigen lassen.

Jeden Morgen neu geht es "auf in den Kampf!" Gott gibt uns dazu  die nötige Kraft, sodass wir nie aufgeben müssen. 1. Johannes 5, 4: "Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat!" 2. Korinther 2,14: "Gott sei gedankt, der uns allezeit den Sieg gibt!"

Unser Predigttext zeigt uns für unseren Glaubenskampf drei Hilfen: 1) Mit Jesus Christus und mit der Wolke von Zeugen haben wir Begleiter und Vorbilder. 2) Allen Ballast und alle Sünde dürfen wir ablegen. 3) Es gilt, in Geduld zu laufen und dabei zu Jesus aufzusehen.

 

1) Mit Jesus Christus und mit der Wolke von Zeugen haben wir Begleiter und Vorbilder. Gerade damit sind wir von der hellen und freundlichen Atmosphäre Gottes umgeben, sodass alles Dunkle, Finstere und Dämonische fliehen muss.

Es gibt zur Genüge Menschen, die ständig vom Bösen getrieben werden. Gerade die Medien zeigen uns das zur Genüge. Und Manche erleben das auch in ihrer Umgebung. Als Christen haben wir das nicht nötig. Da können wir sogar das Böse mit Guten überwinden!

Egal, ob wir vom Fußballspiel begeistert sind oder nicht. Schon von den Fernsehnachrichten bekommen wir diese Spiele mit. Da gibt es die zwei Mannschaften auf dem Spielfeld und die vielen Zuschauer. Für mich ist das das beste Bild für unseren Glaubenskampf. Zur Zeit befinden wir uns auf dem Spielfeld. Die Wolke von Zeugen und der Trainer Jesu sitzen auf der Tribüne und feuern uns an. Die kämpfende Gemeinde ist von der triumphierenden Gemeinde umgeben. Und der Trainer Jesu muss nicht entlassen werden, denn die Seinen werden von einem Sieg zum anderen geführt.

So sind wir dankbar für diese Schar, die uns umgibt. Sie sehen auf uns. Auch wenn Sie uns Vorbilder sind, auch wenn Sie uns für alle Probleme eine Lösung zeigen und vorgelebt hatten, so müssen wir nun selber unseren Weg gehen und den Glaubenskampf durchstehen. Aber wir wissen, dass viele vor uns dies siegreich bestanden haben. Und auch uns gilt dieser Sieg, nicht nur als Fernziel, sondern auch als Nahziel. Jeder Tag, jede gute Tat ist solch ein Zielabschnitt auf unserem Weg. Wir haben oft mit Zeitproblemen zu kämpfen. Aber diese Wolke von Zeugen haben viel Zeit. Und Jesus Christus hat darüber viel Macht und Einfluss, sodass er wahrhaftig für jeden einzelnen Christen auf dieser Erde Zeit hat und eine lebendige und ständige Verbindung knüpfen kann.

 

2) Allen Ballast und alle Sünde dürfen wir ablegen. Beides würde der uns nur in unserem Glaubenskampf hindern. Und das muss nicht sein.

Alle erkannte Sünde dürfen wir unter dem Kreuz ablegen. Da unsere Hauptsünde die Gottestrennung ist, deshalb ermöglicht uns Jesus Christus die Neugeburt, die Wiedergeburt, die Bekehrung. Aber dann gibt es auch den Beichtspiegel in den 10 Geboten. Das dürfen wir in dem Augenblick tun, indem es uns bewusst wird; z. B. an jedem Abend. Und Gott vergibt uns das.

Wer in echter Weise Gott um Vergebung bittet, der sündigt nicht mehr leichtfertig. Denn das wäre fatal, wenn wir bewusst sündigen würden. Da würde dann die Vergebung nicht greifen. Aber wo sie greift, da werden wir frei von allen bösen Machenschaften; da verstricken wir uns nicht mehr in den Versuchungen dieser Welt. Und Gott vermittelt uns das Gute, Schöne, Herrliche und Ewige, dem wir uns ganz widmen können.

Der Ballast unseres Lebens kann ganz verschiedene Gesichter haben. Das hat nun weniger mit Sünde zu tun. Sondern es sind nebensächliche Tätigkeiten, die uns so in Beschlag nehmen können, sodass wir für die Hauptsache keine Zeit mehr haben. Es sind die Verhaltensweisen gemeint, die uns vom Weg Gottes abhalten würden. Es sind Handlungsweisen, die maßvoll angewendet, sogar große Hilfen darstellen, aber im Übermaß uns vom Wesentlichen abhalten.

Für uns Christen gibt es dafür das geistgewirkte Fasten. Wir halten uns vom Ballast frei, um für Gott und seine Aufgaben frei zu sein. So wie sich ein Sportler von Vielem freihält, was sonst alle tun, damit er im Sportkampf weiterkommt. So tun wir das auf geistlichem Gebiet. Oder andersherum gesagt: "Wir trachten zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Dann lässt uns Gott auch all das Andere gelingen und in echter Weise durchgehen!" Es gibt die Möglichkeit der Absage, um sich noch mehr auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Z. B. mit der Feindesliebe machen wir das böse Spiel nicht mit und können uns trotz allen dem schöpferischen Wirken widmen. Paulus sagt dazu sogar: „dass er den menschlichen Gewinn, allen Erfolg, als Dreck, ja Kot achtet, damit er Christus gewinnt!“ So dürfen auch wir alle Sünde und allen Ballast ablegen.

 

3) Es gilt, in Geduld zu laufen und dabei zu Jesus aufzusehen.

Diese Welt gaukelt uns vor, dass wir nur durch Härte und Brutalität das Leben gewinnen. Aber wir wissen, dass dadurch viel mehr das Leben geraubt und ausgebeutet, unterdrückt und zur Seite geschoben wird. Gott macht das ganz anderes. Jesus ging nach Philipper 2 den Weg der Selbstentäußerung und der Selbsterniedrigung. Gerade deshalb bekam er die höchste Stellung über Alles und Alle. Deshalb hat er alle Macht im Himmel und auf Erden. Und das gilt auch bei uns Christen für den Auftrag, den uns Christus zugedacht hat.

Die Probleme, Aufgaben und Nöte sind überall gleich. Aber Gott zeigt und führt uns die ganz andere Art der Bewältigung, bei der jeder Mensch leben kann und für wertvoll geachtet wird.

"In Geduld" zu laufen und zu leben will natürlich gelernt sein. Und das hat sehr viel mit der Demut zu tun. Und die beste Auslegung für die Demut ist: Den Mut zu haben, wie Jesus Christus zu leben. Nach Sprüche 16 kommt „Hochmut vor dem Fall!“. Das erklärt die witzige Aussage: "Gestern standen wir vor dem Abgrund; heute sind wir schon einen Schritt weiter!" Wenn also Hochmut vor dem Fall kommt, dann bewahrt uns die Demut und die Geduld vor dem Fall. Wir müssen nichts durchboxen oder uns durchsetzen! Wir müssen nichts mit Nachdruck manipulieren und arrangieren. Wir sind nicht die Rechtsanwälte Gottes. Gott ist groß genug, sodass er für seine Rechtfertigung uns nicht benötigt. Das tut er selbst.

Aber er hat für jeden von uns einen ganz speziellen Auftrag, den wir ausführen dürfen und den uns auch keiner streitig machen kann. Somit hat es wahrhaftig einen Sinn, in Geduld und Demut diesen Auftrag auszuführen. Damit kommen wir am besten weiter und voran. Dann kann nichts schief laufen oder schief gehen. Es erfüllt sich eine Verheißung nach der anderen. Dann können wir voll im Einsatz stehen, ohne dass daraus ein Stress oder eine Überforderungen geschieht. Dann werden die Verantwortlichkeiten auf mehrere Schultern verteilt und keiner bleibt auf der Strecke.

Gerade unser Aufblick zu Jesus bedeutet uns sehr viel. Das schließt zuerst einmal mit einer, dass wir von allem anderen wegsehen. Damit sind keine Scheuklappen gemeint. D. h. Wir sehen alles ganz genau. Wir schätzen alles sehr wohl recht ein. Aber unsere Instruktionen, unsere Anleitungen, Anweisungen, Verhaltensmaßregeln und Vorschriften holen wir uns allein von Jesus Christus. Wir benützen diesen heißen Draht zu ihm. Wir kennen diese Rückkopplung zu Gott. Und dadurch wird uns immer eine Antwort, eine Lösung, ein Weg gezeigt, der uns weiter bringt und wesentlich weiter führt.

Das gilt auch dann, wenn wir keine Kraft und keine Energie mehr haben. Das gilt gerade auch dann, wenn sich Widerstände und Schwierigkeiten auftun. Mit dem Aufblick zu Jesus geschieht Klärung, Läuterung, Weisung und Kraftzufuhr. Denn die Blicke Jesu vom Kreuz sind keine begehrlichen Blicke, sondern sie wollen uns nur noch begleiten, helfen, weiterführen und den rechten Weg zeigen. Deshalb können wir dann in Geduld unseren Weg gehen und den Auftrag Gottes ausführen.

 

"Auf in den Kampf, in den Glaubenskampf!" Christus gibt uns den Mut, die Demut, allen Ballast und die Sünde abzulegen. Er umgibt uns mit seiner Wolke von Zeugen, durch die wir täglich eine helle und freundliche Atmosphäre vorfinden. So können wir gerade mit der Geduld am besten alles bewältigen und die Lebensprüfung bestehen. Wir stehen voll im Leben und sind die besten Bürger in unserer Umgebung. Heute schon sind wir für Viele Vorbilder und sind am Bau des Reiches Gottes bestens beteiligt.