LUKAS 22,31-34;  PREDIGT:

 

       „ Jesus: Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst. “

 

        Auch im Glauben gibt es einen Lebenskampf, den wir siegreich bestehen dürfen. Gerade als Christen wissen wir um den ganzen Ernst des Lebens. Da bleibt auch uns nichts erspart. Aber wir sind darin nie alleine gelassen. Gottes Geleit und Schutz bedeutet uns sehr viel. Da werden wir in positiver Art und Weise Schritt für Schritt durchs Leben geführt und geleitet. Schön ist es, wenn wir da liebe Menschen zur Seite haben, die uns helfen und beistehen. Was immer möglich ist und was uns Christen sehr viel bedeutet, das ist der Beistand des Dreieinigen Gottes, Vater, Sohn und Heiliger Geist.

       Gottes Kraft und seine Möglichkeiten sind nie am Ende, sondern immer vorhanden und am Wirken. Weil wir uns dafür öffnen, spüren und erleben wir diese positive Kraft. So bildet sich in unserem Leben bei allem Auf und Ab etwas sehr Kostbaren und Wertvolles, das wir nie mehr vermissen wollen. Das wissen wir zu schätzen und zu lieben. Das lassen wir uns nie mehr nehmen oder rauben. Darauf bauen wir. Damit rechnen wir. Da entsteht eine Vertrauensbasis, die für uns etwas sehr Wertvolles ist. Damit haben wir viele Vorteile, die die anderen Menschen nicht kennen.

       Zum rechten Bestehen des Lebenskampfes will uns Jesus Christus zubereiten. Man kann folgenden Satz auch geistlich verstehen: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch stärker!“ Als Christen haben wir ja keine selbst zusammen gezimmerte Lebensziele, sondern solche, die uns Gott zeigt und eröffnet. Damit gibt er uns das Geschick, in rechter Weise alle Lebenssituationen zu durchgehen, zu bestehen und zu meistern.

       Wir alle werden sehr stark vom Leben geprägt. Diese Prägung kommt von außen, vom Elternhaus, von der Schule und Ausbildung, von den Freunden und Arbeitskollegen, von den Medien und dem Zeitgeist, von der Kirche und deren Vertreter. Gerade in unserem Predigttext erwähnt Jesus noch eine andere ganz starke Prägung, die von Gott oder dem Satan kommt. Als Christ ist unsere Entscheidung für Gott gefallen. Ihm haben wir unser Leben unterstellt und übergeben. Ihm öffnen wir unser ganzes Leben, dass er uns führt und leitet, dass er das Steuer und Ruder unseres Lebens übernimmt.

       Und Gott tut das auch. Weil er unsere Bereitschaft erkennt, ist er nicht mehr zu bremsen und aufzuhalten. Er kommt mit Macht und Willen zu uns und handelt an uns und durch uns. Ihm macht sogar unser Unvermögen nichts aus. Denn seine Kraft ist in uns Schwachen mächtig. Er ruft dem, was nicht ist, dass es sei!

       So ist unser Lebenskampf eine starke Lebensüberwindung. Nie müssen wir unterliegen. Es darf und kann immer positiv in guter Weise weiter gehen. Dazu nennt unser Predigttext dreierlei: 1) In unserer Umwelt geschieht viel Satanisches. 2) Mit der Fürbitte und Fürsorge Jesu erleben wir die Macht der Gottesliebe, des Guten und Erfreulichen. 3) Jeder Christ bekommt von Gott seine ganz bestimmte Aufgabe zugeteilt.

 

       1) In unserer Umwelt geschieht viel Satanisches. Jesus nennt ganz eindeutig die Macht des Satans. Wir müssen nun dafür keine Spezialisten sein. Aber wir sollen wissen, dass es diese Macht gibt, dass sie vorhanden ist und dass wir mit ihr rechnen müssen. Das gilt auch dann, wenn wir eindeutig unser Leben der Macht Gottes unterstellt haben. Jesus wurde des Öfteren in seinem Leben vom Teufel versucht. Und das bekommt auch jeder Christ zu spüren. Deshalb sagt Jesus zu den Jüngern: Siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen.

       Aber wir sind nie hilflos dieser Macht ausgeliefert. Paulus nennt in Epheser 6 die geistliche Waffenrüstung, deren Gebrauch und Anwendung wir erlernen dürfen. So gibt uns Gott alles zur Hand, dass wir das Feld des Sieges Jesu nie verlassen müssen. Immer unterstehen wir dem Schutz und Segen Gottes. Wir sind ja die von Jesus Versiegelten.

       Aber der Satan versucht immer wieder, uns anzugreifen und uns vom Weg der Nachfolge Jesu abzubringen. Er ist ja gerade an uns interessiert, die wir durch die Erlösung Jesu seiner Macht entrissen worden sind. Er wirft uns die Goldenen Kugeln der Versuchung auf unseren Weg, damit wir von Jesus und unserer Nachfolge wegkommen.

       1. Petrus 5,8 heißt es: Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben. Am besten ergeht es uns, wenn wir im Zentrum Jesu stehen und damit fest im Glauben an ihn verwurzelt sind. Dann hören wir zwar das Brüllen dieses Löwen und sehen und erleben auch sein grausames Spiel mit den Menschen. Aber wir selbst stehen in der Obhut Jesu. Denn er hat siegreich gegen den Satan gekämpft. Das tat er ja für uns. Diesen grausamen Kampf müssen wir nicht noch einmal durchgehen. Jesu Sieg gilt ein für allemal. Wir haben andere Kämpfe zu bestehen, dass wir als Gemeinde der Neuschöpfung Gottes dienen. Da gibt es so viele Aufgaben, mit denen wir nie an ein Ende kommen.

       Natürlich ist es uns leid, dass so viele Menschen viel Leid erleben, das sie zu tragen haben; dass so viel Unrecht auf dieser Erde geschieht; dass der Satan, der Böse, an vielen Orten wütet und sein grausames Spiel treibt. Aber wir haben den Auftrag und auch das innerste Verlangen, die Frohe Botschaft des Evangeliums, der Erlösung Jesu zu bringen. Dann ist es immer wieder ein großes Geschenk Gottes, wenn Menschen aus den grausamen Fängen des Satans gerissen werden und sie davon frei werden.

       Es ist nur der Kraft Jesu zu verdanken, dass wir nicht mehr dem Bösen und Vernichtenden, sondern dem Guten und Aufbauenden dienen. Wir unterstehen seiner Macht und seinem Einfluss. Allein durch ihn ist es uns möglich, dass immer wieder Menschen für unseren Gott gewonnen werden. So bildet sich das Reich Gottes immer weiter durch alle Generationen und Nationen. So dienen wir nicht mehr dem, was sowieso dem Untergang gewidmet ist, sondern dem, das ewigen Bestand hat. Das ärgert den Satan am meisten. Aber dagegen kann er nichts unternehmen. Der Sieg Jesu ist endgültig geschehen.

 

       2) Mit der Fürbitte und Fürsorge Jesu erleben wir die Macht der Gottesliebe, des Guten und Erfreulichen. Jesu Hauptaufgabe besteht darin, uns Menschen in rechter Weise zu führen und zu leiten, uns die Segensquellen Gottes zu öffnen und uns die Augen, die Ohren und das Herz für die Anliegen Gottes zu öffnen.

       Kurz nach diesem Gespräch mit Jesus haben die Jünger die Schrecken  des Karfreitags erlebt. Da sah für sie das Wirken Gottes wie ein großes Scheitern aus. Die Gegner feierten ein Fest ihres Triumpfes. Und die Jünger waren restlos am Boden zerstört. Der Boden ihres Glaubens war ihnen unter ihren Füßen weggezogen. Sie fielen in große Tiefen. Sie fragten sich; „Was nun? Was soll nun geschehen? Was sollen wir nun tun? War nicht alles umsonst? Soll das nun alles gewesen sein?“

       Gerade in solchen Situationen gibt es die Fürbitte Jesu: Ich habe für euch gebetet, dass euer Glaube nicht aufhöre. Nach Ostern setzt Jesus alles dafür ein, dass seine Jünger wieder auf die Füße kommen und sie neue Hoffnung und Zuversicht haben. Und das gelingt ihm auch. Diese Fürbitte Jesu ist nicht nur ein frommer Wunsch, sondern eine wahre Realität. Da geschieht etwas zur Stärkung unseres Glaubens. Da bekommen wir wieder die nötige Kraft zum Weitermachen und Weiterleben.

       An jedem Sonntag feiern wir Ostern. Jeder Sonntag ist ein Protesttag gegen die Sünden, gegen den Tod und gegen den Teufel. Die Kraft des Auferstandenen begleitet uns durch die ganze Woche, jeden Tag neu. Das ist für uns die größte Realität unseres Lebens.

       Im sog. Hohepriesterlichen Gebet Jesu, Johannes 17, wird uns aufgezeigt, was mit der Fürbitte Jesu alles geschieht. Da wird unter anderem genannt: Jesus vermittelt und schenkt uns das ewige Leben. Er zeigt und verherrlicht uns den Vater, seine ganze himmlische Welt. Er schließt uns die Macht des Wortes Gottes auf, die gleichzeitig Taten bedeuten. Er heiligt uns in der Wahrheit, sodass nichts mehr schief laufen kann. Er schenkt uns die Einheit mit ihm und dem Vater und den Glaubensgeschwistern. Er lässt uns die Herrlichkeiten Gottes zukommen. Vor allem gibt er uns die Liebe Gottes in unser Herz und Leben. Er bereitet uns zu für seine Ewigkeit. Mehr können wir nie bekommen. Das ist die Erfüllung all unserer Sehnsüchte im Leben.

       Jesus weiß, was wir bedürfen und was gut für uns ist. Dafür setzt er sich ein und setzt alle Hebel in Bewegung. Gottes Segen und Frieden begleitet uns jeden Atemzug. Nie sind wir alleine gelassen. Da schickt er uns seine Boten und Engel. Da sind wir von seiner lichten Atmosphäre umgeben. Da trägt unser Leben seine Schriftzüge und Unterschrift. Nur deshalb rührt sich auch etwas in unserem Leben. Deshalb ist unser Leben Gold wert. Wir wissen und erleben seine Macht und seinen Einfluss und wollen dies auch nie mehr vermissen. Als die Kinder Gottes sind wir bei ihm daheim und kennen wir uns bei ihm aus. Dafür sind wir ihm sehr dankbar und erweisen ihm unsere ganze Ehrerbietung.

 

       3) Jeder Christ bekommt von Gott seine ganz bestimmte Aufgabe zugeteilt. Jesus sagt zu Petrus, und das gilt für alle seine Jünger: Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.

       Als Christen gelten natürlich für uns auch alle anderen Aufgaben und Verpflichtungen, die alle Menschen haben. Aber darüber kennen wir auch die Aufgaben der Gemeinde, des Leibes Christi. Gerade diese Aufgaben befähigen uns zur rechten Gestaltung des ganzen Lebens. Gerade damit können wir positiv im Leben stehen. Damit ist kein Tag umsonst durchlebt und keine Situation umsonst durchgangen. Alles bekommt seinen rechten Sinn und Inhalt.

       Dass Petrus, gerade er, Jesus verleugnete und Jesus ihm das nicht nachtrug, sondern vergab, das war ein großer Einschnitt in seinem Leben. Dies hat er wahrscheinlich sein Leben lang nie vergessen. Das war eine Lehre für ihn, die große Auswirkungen auf seinen gesamten weiteren Lebensweg hatte. Alle Überheblichkeit, alle falsche Selbstsicherheit und alles Besserdünken wurden ihm da gründlich genommen. Das war für ihn eine besondere Schule für seinen weiteren Dienst und Auftrag, den er von Gott bekommen hatte.

       Unser Leben, auch unsere Jesus Nachfolge ist kein Sparziergang und kein Honiglecken. Sondern es ist ein Kampf dafür, dass unser Leben geläutert, bewährt und auch gestärkt wird. Es finden eben Schmelzprozesse statt, die etwas Edles bewirken. Durch Lebensdrücke entstehen Kostbarkeiten von großem Wert. Oft kostet uns das das Eigenleben, aber wir bekommen dafür etwas viel Herrlicheres als das, das wir vorher hatten. Letztlich verlieren wir damit unseren Untergang und gewinnen das ewige Leben.

       Gerade das, was wir selbst erlebt haben, das können wir am besten vor unseren Nächsten bezeugen. Und das nehmen uns auch die anderen ab, weil es keine leeren Worte sind, sondern Vollmacht dahinter steht. So dürfen wir unseren Nächsten den Weg aufzeigen, der durchs Dunkel zum Licht führt, durch die Wüste ins Gelobte Land, durch gelebte Treue zu den Schätzen und Herrlichkeiten Gottes, durch den Zerbruch zu einem ganz neuen Aufbruch. Diese Aufgaben bekommen wir von Gott zugeteilt und diese führen wir auch aus.

 

       So gibt es auch für unseren Glauben einen Lebenskampf, den wir siegreich durchstehen dürfen und können. Dabei sind wir nie alleine gelassen. Gottes Geleit und Schutz bedeutet uns sehr viel. Da werden wir in positiver Art und Weise Schritt für Schritt durchs Leben geführt und geleitet. So bildet sich in unserem Leben bei allem Auf und Ab etwas sehr Kostbaren und Wertvolles, das wir nie mehr vermissen wollen. Das wissen wir zu schätzen und zu lieben. Das lassen wir uns nie mehr nehmen oder rauben. Darauf bauen wir. Damit rechnen wir und wir dürfen darüber für andere ein wertvolles Zeugnis ablegen.